Das Metronom




Das Metronom ist ein wichtiges Werkzeug um gutes Rhythmusgefühl, Time und Timing zu bekommen. Ein Metronom macht zunächst einmal nur ein perkussives Geräusch, den so genannten „Klick“. Der klick wird entweder mechanisch oder elektrisch erzeugt und soll den Grundschlag des Stückes angeben. Ein Metronom läuft gleichmäßig und das angewählte Tempo verändert sich nicht. Viele Musiker leiden an mangelndem Gespür für das Tempo eines Songs und werden im Verlauf ihres Spielens schneller oder langsamer. Dadurch leiden automatisch der Rhythmus, das Timing und somit auch der Groove. Rhythmen verlieren an Kraft und dadurch auch an Überzeugung.

Das Arbeiten mit dem Metronom ist also unumgänglich, wenn wir unsere rhythmischen Fähigkeiten schulen und verbessern wollen.

Jedes Metronom verfügt über eine Einstellmöglichkeit um diverse Tempi anzuwählen. Der Klick den Du dann mit dem angewählten Tempo hörst, gibt den Grundschlag des Stückes vor. Du musst also dein Spiel nach dem Klick und somit nach dem Grundschlag ausrichten. Das Metronom kann als „rhythmischer Schiedsrichter“ bezeichnet werden, so gibt es Dir doch eine zuverlässige Richtlinie. Einsteigern fällt das Spiel und Üben mit dem starren und unbeweglichen Klick oftmals nicht leicht. Um Dir das Üben mit dem Metronom zu erleichtern folgen hier ein paar Tipps:

Tipp I:

Kämpfe nicht gegen den Klick! Versuche mit dem Klick zu spielen und ihn nicht als „Feind“ zu betrachten. Spiele nicht direkt einfach drauflos, sondern nehme Dir Zeit, um dich auf das angewählte Tempo und den Grundschlag einzustellen. Spiele nicht überhastet und versuche ein positives Gefühl für das Metronom zu entwickeln.


Tipp II:

Benutze deine Füße! Das Empfinden und Umsetzen von Rhythmus ist auch eine körperliche Angelegenheit. Je sicherer deine Füße den Grundschlag mit klopfen können, desto sicherer wird dein Gefühl für Time und Rhythmus. Der Fuß hat lediglich die Aufgabe, den Grundschlag so exakt wie möglich mit zu klopfen. Auf keinen Fall sollte er den zu spielenden Rhythmus klopfen. Versuche eine „Brücke“ zwischen dem Klick, den Du hörst und deinem Fuß aufzubauen. Deine Hände und Füße müssen sich mit der Zeit völlig unabhängig voneinander bewegen können. Das bedeutet. Dein Fuß klopft den Grundschlag und deine Hände spielen oder klatschen einen Rhythmus. Egal wie komplex der zu spielende Rhythmus sein mag, dein Fuß bleibt immer auf dem Grundschlag und klopft nicht den Rhythmus mit!


Tipp III:

Achte auf den Klang deines Metronoms! Es gibt eine sehr große Auswahl in unterschiedlichen Preisklassen und mit unterschiedlichen Ausstattungen. Bevor Du dich für ein bestimmtes Modell entscheidest, solltest Du einen Klangtest mit dem Metronom machen. Je nerviger und synthetischer der Klick klingt, desto schwerer wird es dir fallen, vernünftig damit zu arbeiten.

Ein guter Klick sollte immer etwas „Bauch“ haben, das heißt: Eher wie ein hölzernes und warmes „Plöck“ klingen, als zu dünn und „kalt“. Hier ist ein Gang ins Musikgeschäft mit einer entsprechenden Beratung und Ausprobieren vonnöten. Es gibt auf dem Musikalienmarkt eine sehr große Anzahl von Kombigeräten, zum Beispiel: Stimmgerät mit Metronom kombiniert. Diese sind zumeist auch recht preiswert. Doch genau an diesem Punkt ist Vorsicht geboten! Oftmals ist der Klang des Klicks bei diesen Geräten genau so, wie er nicht sein sollte: Eben dünn, steril, synthetisch und nervend.


Das Üben mit Metronom

Die am weitesten verbreitete Methode, mit dem Metronom zu Üben, ist die, dass es dir den Grundschlag vorgibt. Hat ein Stück beispielsweise ein Tempo von 80 bpm., so stellt man das Metronom exakt auf diese Tempo ein und man hört den Grundschlag als Klick. Soll nun ein 4/4 Takt gespielt werden, hätte jeder Klick den zeitlichen Wert einer Viertelnote. Jeder Klick wäre also ein Schlag. Dies kann man zählen und notieren:

Zähle:


Wenn Du gar keine oder nur sehr wenig Erfahrung im Umgang mit dem Metronom hast, bleibe zunächst einmal bei dieser Arbeitsweise. Sie ist für den Anfang genau richtig. Hast Du damit Übung erlangt solltest Du einmal Folgendes versuchen: Halbiere das Tempo das Du zuvor angewählt hast und lasse den Klick laufen. Nun zählst Du auf den Klick immer nur die Grundschläge „2“ und „4“.

Nun ergänzt Du die Zählzeiten „1“ und „3“ genau in die entstehenden Lücken, Du musst also den Beginn des Taktes selber für Dich festsetzen. Das sieht dann so aus:



Der Klick funktioniert bei diesem Beispiel als so genannte „Zwischenkontrolle“. Er gibt dir also nicht permanent den Grundschlag vor, sondern lediglich zwei Zählzeiten innerhalb des 4/4 Taktes. Die anderen Zeiten müssen von dir selbstständig gesetzt und gezählt und später auch gefühlt werden. Viele Musiker empfinden die erste Variante zu statisch und unbeweglich. Sie fühlen sich bevormundet und in ein rhythmisches Korsett gezwängt. Die zweite Methode hilft dabei, sich von der Bevormundung zu befreien und trotzdem die Kontrolle über seinen Rhythmus zu behalten.


Übungen für gutes Timing

Benutze dein Metronom und stelle es auf ein niedriges Tempo. Auf keinen Fall sollte es über 72 bpm. liegen. Sehr häufig wird das Tempo 60 bpm. gewählt, um mit einer Übung zu beginnen.

Lasse das Metronom laufen! Höre genau auf den Klick! Gewöhne Dich an ihn und lass Dich nicht stressen!

Nun schlägst oder zupfst Du eine Saite auf deinem Instrument und zwar lediglich einen Ton. Versuche dies in exakt dem Tempo zu tun, das dir das Metronom vorgibt. Mach deine Anschlagsbewegung fließend und gleichmäßig und versuche eine Einheit mit dem Klick zu werden. Je genauer Du den Klick mit deinem gespielten Ton triffst, desto weniger wirst Du den Klick noch wahrnehmen. Wenn Du Ihn ganz exakt triffst, scheint er sogar gänzlich zu verschwinden. Diesen Vorgang bezeichnet man als „Auslöschen des Metronoms“.

Tipp: Wenn du die Möglichkeit dazu hast, nehme dich beim Spielen dieser Übung einmal auf und höre Dir das Ergebnis an. Du wirst hinterher genau hören, wo dein Timing, also dein „Treffgenauigkeit“ gut war und wo nicht.

Du kannst auch probieren das Metronom „weg zu klatschen“. Anstelle eines Tons auf dem Instrument zu spielen, lässt Du einfach deine Hände klatschen und versucht so den Klick „auszulöschen“..

Folgende Übung funktioniert nur mit einem Quarzmetronom, das leise gestellt werden kann:

Wähle ein langsames Tempo! Höre genau auf den Klick und lasse dich auf ihn ein! Beginne den Klick synchron mit dem Fuß mit zu klopfen! Wenn Du das eine Weile gemacht hast, fange an den Klick leiser zu stellen. Dein Fuß klopft unbeirrt den Grundschlag in dem vorgegebenen Tempo weiter. Irgendwann stellst du das Metronom ganz leise, bis es nicht mehr zu hören ist. Klopfe mit dem Fuß den Takt weiter und mache nach vier Schlägen das Metronom wieder lauter. Achte dann darauf, wie genau dein Fuß noch mit dem Klick zusammen ist.

Wenn Du mit dieser Übung Sicherheit erlangt hast, beginne damit, die Zeiten, in denen Du das Metronom aus machst, zu verlängern. Beginne mit vier Schlägen (ein Takt), dann acht Schläge (zwei Takte) usw…


Rhythmische Grundübungen



Dieses Arbeitsblatt enthält rhythmische Grundübungen, die die vorher dargestellten Themen berücksichtigen und beinhalten.

Übe jeden Takt einzeln und wiederhole ihn, lasse ihn so zusagen in „Schleife“ laufen. Der Schwierigkeitsgrad wird dabei immer höher. Besonders dann, wenn Pausen auftauachen oder die einzelnen Rhythmen immer sparsamer werden, ist das genaue Platzieren der Noten innerhalb des Taktes schwierig. Nimm Dir immer die Zeit, den Rhythmus zu verstehen, ihn wie einen gesprochenen Satz zu verinnerlichen und seine Aussage zu begreifen.

Fang auf dem Arbeitsblatt oben an und arbeite dich durch. Dann spiele kreuz und quer. Greif Dir ein oder zwei einzelne Beispiele heraus und wechsle zu einem anderen. Verweile nie zu lange bei einem Takt und lerne ihn nicht auswendig. Versuche ihn zu lesen und so schnell wie möglich am Instrument umzusetzen.

Wenn Du das gemacht hast, beginne damit, selber Rhythmen aufzuschreiben und zu spielen. Je mehr neue Rhythmen du lernst und Dich immer wieder mit neuem Material konfrontierst, desto schneller wirst Du selbständig in diesen Bereichen werden. Um richtig „grooven“ zu können, musst Du auch die Fähigkeit schulen, Rhythmen zu lesen. Dir muss immer klar sein, welche Note, zu welchem Zeitpunkt erklingt.


Pausen sind auch Musik!

Pausen werden sehr häufig „überlesen“ und dann auch überspielt. Bedenke: Eine Pause ist genau so von Bedeutung wie ein klingender Ton! Nur durch das korrekte Einhalten von Pausenzeichen entfalten die Töne, die klingen sollen, ihre Wirkung. Also: Pausenzeichen unbedingt beachten!

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Was findest Du auf den DVD`s zu diesem Thema...